Zur Startseite



Buch
Günter Neuwirth: Dampfer ab Triest
Günter Neuwirth: Dampfer ab Triest
Historischer Roman
Gmeiner Verlag, 471 Seiten
ISBN 978-3-8392-2800-5

Lieferbar seit März 2021


Klappentext

Klappentext

Inspector Bruno Zabini ist ein wahrer Triestiner, er spricht mehrere Sprachen und liebt Kaffee. Seine Heimatstadt Triest ist für die Donaumonarchie der »Hafen zur Welt«. Als Bruno den Befehl erhält, zum Schutz des Grafen Urbanau an Bord des Kreuzfahrtschiffs »Thalia« zu gehen, ist er nicht erfreut. Viel lieber hätte er ein paar schöne Tage mit seiner Geliebten verbracht. Inkognito begibt er sich auf das Schiff und mischt sich unter die illustren Fahrgäste. Denn einer unter ihnen trachtet dem Grafen nach dem Leben …

Ein Roman vor der wunderbaren Kulisse der »Stadt der Winde« und den Weiten des Mittelmeeres.


Triest 1907

Der Roman Dampfer ab Triest ist der erste Teil der Serie über Inspector Bruno Zabini. In historischen Romanen mit Bruno Zabini, Luise Dorothea Freifrau von Callenhoff, Emilio Pittoni und Fedora Cherini lasse ich die Faszination der pulsierenden Hafenstadt Triest aufleben. Polyglotte Eleganz, sinnliche Abenteuer und der Aufbruch zu neuen faszinierenden Zeiten werden fühlbar, und bilden dadurch einen klaren Kontrast zu den engstirnigen Konventionen, patriarchalischen Moralvorstellungen und dem geradezu brutalen Militarismus der Zeit.

Für Spannung wird gesorgt, denn wenn man will, kann man die Romane auch als Krimis lesen. Inspector Zabini ist fasziniert von Naturwissenschaft und Technik. Als Student des Erfinders der modernen Kriminologie Hans Gross (1847-1915) betreibt er seine Arbeit als Kriminalist mit wissenschaftlicher Präzision.

Und Brunos Privatleben ist durchaus vielschichtig, unterhält er doch als Inspector I.Klasse des k.k. Polizeiagenteninstituts Beziehungen zu zwei verheirateten Frauen ...


Zur Geschichte des Dampfers Thalia

Ehe die Triester Werften um das Jahr 1900 ihre höchste Baukapazität erreichten, vergab der Österreichische Lloyd Bauaufträge an britische und gelegentlich an deutsche Werften. Im Jahr 1886 wurden in Dumbarton/Schottland die Thalia und in Sunderland/England ihr Schwesterschiff Euterpe gebaut. Wie damals üblich war die Thalia ein kombiniertes Personen- und Frachtschiff. Die Frachträume lagen im Vorderschiff und achtern, während sich Mittschiffs die Brücken mit den Personenkabinen befanden. 20 Jahre lang leistete die Thalia als Liniendampfer ihren Dienst. Sie wurde häufig auf der Linie Triest–Alexandria eingesetzt.

Im Winter 1906/1907 wurde die Thalia zu einer „Yacht für Vergnügungsfahrten“ umgebaut. Das Hauptdeck erhielt die Passagierkabinen. Im Oberdeck wurden der Speisesalon, die Küche sowie die Kabinen für die Mannschaft eingerichtet. Das Promenadendeck fasste vier Luxuskabinen, den Musik- und den Rauchsalon. Weiters bot das Promenadendeck, wie der Name schon sagte, die Möglichkeit zur Promenade an Deck, wobei das Deck durch das darüber liegende Bootsdeck überdacht, somit auch bei Regen benutzbar war. Auf dem Bootsdeck waren acht Rettungsboote befestigt. Weiters befanden sich auf dem Bootsdeck der Gesellschaftssalon, die Kabinen der Offiziere, die sogenannte Marconi-Station (Funkstation) und die Kapitänskabine. Dieses nach oben offene Deck konnte je nach Wetter mit Planen abgedeckt werden. Das höchste Deck war das Brückendeck, das nur den Raum Mittschiffs einnahm. Dort befanden sich Sitzbänke und die Kommandobrücke.

Im Februar 1907 unternahm die Thalia die erste Vergnügungsfahrt. Die meisten Fahrten führten durch das Mittelmeer, in den Sommermonaten wurden auch sogenannten „Nordlandreisen“ in die Nord- und Ostsee sowie bis in das Nordpolarmeer unternommen.

Der Dampfer Prinzessin Victoria Luise der Hamburger Reederei HAPAG gilt als das erste Kreuzfahrtschiff der Welt, sie wurde im Jahr 1900 als Vergnügungsdampfer gebaut und in Dienst gestellt. Die Thalia hingegen kann als das älteste Kreuzfahrtschiff bezeichnet werden, weil sie seit 1886 auf See war. Der Einsatz der Thalia als Vergnügungsdampfer war ein wirtschaftlicher Erfolg. Die Werbemaßnahmen für die Vergnügungsfahrten des Österreichischen Lloyd waren ausgesprochen fortschrittlich und wirkungsvoll. Der Preis für eine Fahrkarte war für das einfache Volk schlicht unerschwinglich, die Fahrten blieben ein sehr luxuriöses Vergnügen.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 befand sich die Thalia auf neutralem Gebiet im Amsterdamer Hafen, wo sie bis zum Kriegsende ungenutzt liegen blieb.

Nach dem Krieg gab es keinen Bedarf mehr für eine „Yacht für Vergnügungsfahrten“, also wurde die Thalia 1920 wieder zu einem Liniendampfer umgebaut.

Im Jahr 1922 übernahm die Triester Reederei Tripcovich das Schiff unter dem Namen Dalia.

Im Jahr 1926 wurde der bemerkenswerte Dampfer Thalia nach einer 40-jährigen wechselvollen Dienstzeit abgewrackt.

Technische Daten
Abmessungen: 97,26 m x 11,36 m x 7,08 m
Passagiere: 64 bis 1906 / 164 nach dem Umbau 1907
Antrieb: Dreifach-Expansionsmaschine mit einer Schiffsschraube
Höchstgeschwindigkeit: 14 Knoten
Verdrängung: max. 3.500 t

Die Thalia am Molo San Carlo, Triest

Die Thalia am Molo San Carlo, Triest

Die Thalia auf See

Die Thalia auf See

Bilder aus: Mayer, Horst F./Winkler, Dieter: In allen Häfen war Österreich. Die österreichisch-ungarische Handelsmarine, Editon S. 1993, ISBN 3-7046-0079-2




© Günter Neuwirth, alle Rechte vorbehalten. Diese Website ist nicht kommerziell, verwendet keine Cookies und sammelt keine personenbezogenen Daten.
Mitglied im Syndikat www.krimiautoren.at